Na klar, von der Modemetropole Mailand, gleichzeitig Hauptstadt der Lombardei, hat jeder schon einmal gehört. Doch die wenigsten werden wissen, dass im Norden dieses Landstrichs außergewöhnlich schöne Bergtäler liegen, die von wuchtigen Alpengipfeln gesäumt werden.
Hier geht Ski fahren genauso wie Wandern. Ein großes Thema ist unter anderem auch spiritueller Tourismus, und: Die Lombardei ist ein Mekka für Genießer und Erholungssuchende.
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Essen & Genießen Lombardei
Nicht weniger lecker ist der Bresaola, der ebenfalls aus dem Veltlin stammt.Es handelt sich um einen luftgetrockneten Rinderschinken, der mild und zart daherkommt und auf der Zunge beinahe zergeht.
Und wenn im Veltlin Kartoffeln püriert und mit ebenfalls pürierten Bohnen vermengt, dazu Butter und Käse gereicht werden, dann nennt man dieses regionale Gericht: Taroz.
Wer Süßes mag, sollte den Honig aus dem Veltlin probieren. Die Produktion des Bienenprodukts hat eine jahrhundertealte Tradition und bekommt ihren besonderen Reiz durch die Verbindung von Tal- und Berghonig. Ein DOC oder DOCG sollte auf den Weinflaschen, die Du dann unbesorgt kaufen und genießen kannst, schon stehen. Diese Bezeichnung garantiert Qualität.
Produziert und getrunken wird bevorzugt „Roter“ aus Nebbiolo-Trauben. Und weil zum Wein auch immer Käse passt: In den Bergen laufen die Kühe frei auf den Almwiesen herum. Das schmeckt man natürlich: Probiere zum Beispiel den Valtellina Casera DOP oder den Bitto DOP, der nach frischen Almkräutern schmeckt.
Im Herbst werden satt rote Äpfel geerntet, die vorzüglich schmecken. Unser Tipp: Unternimm einen Radausflug oder einen Spaziergang durch die Apfelplantagen. Besonders schön ist das zur Blütezeit im Frühling oder im Herbst, wenn die Früchte reif sind.
Land & Leute Lombardei
Die Lombardei ist eine der größten und vor allem auch reichsten Regionen Italiens. Sie grenzt im Norden an die Schweiz. Tessin und Graubünden heißen die direkten Nachbarn. Klingende Namen bei Bergfreunden haben die lombardischen Täler Veltlin und Valchiavenna.
Die eindrucksvolle Alpenkulisse mit schroffen Berggipfeln, lieblichen Almwiesen und Naturparks, wie dem Stilfserjoch und der Adamello-Gruppe, die zum Teil in der Lombardei liegen, machen den Reiz aus.
Das gilt selbstverständlich auch für die einzigartigen oberitalienischen Seen, die sich in der Lombardei befinden. Das Westufer des Gardasees gehört ebenso dazu, wie Teile des Lago Maggiore und des Comer Sees.
Aufgrund seiner zahlreichen Felszeichnungen wurde das rund 70 Kilometer lange Tal Valcamonica weltbekannt, das zur Provinz Brescia gehört. Die Felsgravuren sind Teil des UNESCO Weltkulturerbes. An 180 Orten wurden bisher insgesamt rund 2000 dieser frühzeitlichen Zeichnungen gefunden.
In der Lombardei ist man darüber hinaus stolz auf seine Traditionen und äußerst qualitätsbewusst. Viele Lebensmittel sind regional geschützt und tragen Qualitätssiegel.
Auch im Bereich des Handwerks gibt es vieles, was einzigartig ist. Dazu gehören die Produktion von Specksteingefäßen und bunten Fleckerlteppichen, den sogenannten „pelorsc“. Es macht Spaß, eine handwerkliche Produktionsstätte zum Beispiel in Ponte in Valtellina zu besuchen und einen dieser Teppiche als Souvenir zu erstehen.
Fun & Sport Lombardei
Skifahren geht in Teilen der Lombardei das ganze Jahr. Schließlich gibt es das Stilfserjoch. Ansonsten sorgt die weiße Pracht vor allem im Winter dafür, dass Du Skilanglauf ebenso betreiben kannst wie Alpinski oder Schneeschuhwandern.
Bekannte Skigebiete sind unter anderem Foppolo und Piazzatorre. Ganz allgemein gesagt: Jede Freizeitaktivität, die Du mit Schnee in Verbindung bringst, wird angeboten.
Zu den exotischen Erlebnissen gehört mit Sicherheit das Snowkiting. Auf sanften Hügeln gleitet man mit einem Lenkdrachen durch die Lüfte und schwingt dazwischen mit dem Snowboard über die Piste: Das ist das Gefühl von grenzenloser Freiheit. Wird zum Beispiel in Montespluga angeboten.
Ein klasse Erlebnis sind übrigens auch Ausflüge mit einem Schneemobil. Wer auf pure Erholung steht, der kann eines der zahlreichen Thermalbäder besuchen. In Bormio zum Beispiel. Der Ort, der unter Wintersportlern einen klingenden Namen genießt, ist auch für sein Thermalzentrum berühmt. Große Becken, türkisches Dampfbad, Saunalandschaft, hier findet jeder seinen Wellnessbereich.
Ein großes Thema ist derzeit unter dem Titel spiritueller Tourismus zusammengefasst. Es gibt Pilgerwege, wie den Frankenweg, die Straße der Abteien oder den Pilgerweg des Heiligen Augustinus. Darüber hinaus kann man spirituelle Orte erleben und Kirchen besuchen.
Natürlich kannst Du Dich bei so herrlichen Seen und fantastischen Bergen auch ganz anders beschäftigen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausritt in die Berge oder schon beinahe meditativem Angeln am Wildbach? Schließlich muss man zusammenfassend sagen: In der Lombardei geht so ziemlich alles, man sollte sich unbedingt auf die Region einlassen.
Sehenswertes & Kultur Lombardei
Als erstes, da führt wohl kein Weg dran vorbei, müssen Liebhaber von Kultur und Sehenswürdigkeiten natürlich einen Ausflug nach Mailand machen. Wenn man schon die Möglichkeit hat, einen echten Leonardo da Vinci zu bewundern, sollte man dies auch tun.
Sein Werk „Das Abendmal“ Refektorium des Klosters Convento di Santa Maria delle Grazie. Doch auch in der Bergregion selbst gibt es viel zu sehen. Die Felsenmalereien haben wir ja bereits angesprochen.
Toll ist die Insel Isola Madre im Lago Maggiore. Genauer gesagt begibt man sich dort in den Palazzo Borromeo und bewundert den Puppen- und den Jahreszeitensaal. Anschließend lustwandelst Du durch einen der ältesten botanischen Gärten Italiens. Er umgibt den Palast.
Am Comer See wurde ein ganzes Dorf zum Kunstwerk und zur Sehenswürdigkeit erhoben: Bellagio ist die „Perle des Lario“, zählt folgerichtig zu den schönsten Dörfern Italiens.
Alpenstadt des Jahres war 2013 Lecco. Der Ortskern am Fuße der herrlichen Bergkulisse ist faszinierend. Man sollte sich unbedingt die Zeit für einen Cappuccino in einem der Straßencafés nehmen.
Weitere Sehenswürdigkeit ganz in der Nähe ist die Brücke von Paderno d'Adda. Sie wurde in den Jahren 1887 bis 1889 erbaut, spannt sich 266 Meter über ein Tal. Die Bahnlinie und eine Schnellstraße befinden sich auf ihr. Die Brücke gilt als ein Symbol für die industrielle Revolution Italiens.