Vom Rheinfall über den Bodensee bis hinauf zum Alpsteinmassiv – die Ostschweiz ist ein Freizeitparadies für alle, welche die Abwechslung suchen. Es ist eine der sieben Großregionen der Schweiz und lässt die Herzen höher schlagen.
Die Region lädt zu einer Rundreise ein, die viele unvergessliche Eindrücke hinterlassen wird. Beginnen wir in St. Gallen und am Bodensee, dem Tor zu den Schweizer Alpen. Das Alpsteinmassiv mit dem Säntis grüßt von Weitem, und rund um eine pulsierende Stadt finden wir weites Land vor.
Während St. Gallen Kultur und Einkaufsfreude bietet, mit dem historischen Stiftsbezirk und der barocken Kathedrale Geschichte atmet, zieht es den Blick immer wieder in Richtung See und Berge. Von hier aus kann man die Ostschweiz erkunden. Das Heidiland, Toggenburg, Rapperswil und Zürichsee, das Schaffhauserland, Appenzellerland und der Thurgau – die Welt steht dem Urlauber hier offen.
Und in der direkten Nachbarschaft grüßen Vaduz und Liechtenstein, die ebenfalls zur Region gehören.
Schöne Motorradtouren in der Ostschweiz findest Du hier
Essen & Genießen Ostschweiz
Von hier kommt der würzigste Käse der Schweiz, den sich die ganze Welt auf der Zunge zergehen lässt: Der Appenzeller. Er ist so unverwechselbar, wie die Schweiz selbst. Der würzige Käse, frisches Brot und ein schönes Glaserl Wein – fertig ist die Glückseligkeit. Überraschendes gibt es auch: Wie wäre es mit Tortilla Chips. Nein, die kennt man nicht nur in Mexiko, auch die Region Zürichsee fritiert aus sonnengereiftem Linthmais diese herrliche Spezialität, die zum Käse genau so gut passt, wie zum Grippen, Dippen oder einem Maisgold Bier.
Kehren wir dem Würzigen mal kurz den Rücken, um uns den süßen Köstlichkeiten der Region zuzuwenden. Der Thurgau ist die Obstschüssel der Region, folglich gibt es dazu auch die passenden Freuden. Etwa die Thurgauer Öpfelringli. Dass die Schweizer eine besondere Liebe zum Apfel haben, wissen wir nicht nur durch Wilhelm Tell. Entsprechend sorgsam werden die Apfelringe schonend luftgetrocknet, entfalten so einen voluminösen Geschmack, ohne die Vitamine zu verlieren. Wer Öpfelringli im Gepäck hat, hat genügend Kraftspender für eine lange Wanderung dabei.
Heute schon geschlorzt? Na, dann wird es aber Zeit – denn die Toggenburger Schlorziflade mag für deutsche Ohren einen etwas eigenartigen Namen haben, aber die breiartige Masse in diesem teuflisch leckeren Kuchen hat es in sich. Dörrbirnen sind drin, Anis, Zimt und für die Saftigkeit wird Wein, Traubensaft oder auch Schnaps verwendet. Da heißt es: Gabel zur Hand, ein Stück abstecken und mit geschlossenen Augen im Mund zergehen lassen.
Die Ostschweiz gibt Genießern eine Heimat.
Land & Leute Ostschweiz
Die Ostschweizer sind freundlich. Wundere dich also nicht, wenn du durch die Gassen von St. Gallen schlenderst und dich die Einheimischen grüßen. Das gehört dazu, wir sind hier ja nicht im wilden Westen, wird sind im menschelnden Osten der Schweiz.
Die Einheimischen haben ihre Willkommenskultur nicht erst entwickeln müssen, sie ist ihnen angeboren. Deshalb fühlt man sich auf Anhieb wohl, angenommen und ein bisschen daheim. Außerdem kann man sich auf die Leute verlassen, weil sie keinen großen Firlefanz um sich machen – sie sind genügsam, fleißig und eben auch gesellig.
Dabei war St. Gallen einst eine der reichsten Städte der Welt – weil die Stickereiindustrie von hier aus in die ganze Welt exportiert hat. St. Galler Spitzen waren und sind bekannt – und waren in früheren Zeiten genau das, was den Adel, das gehobene Bürgertum und jene die das Geld hatten, sich dafür halten zu können, zum Kaufen reizte. Die Stickereien aus St. Gallen waren vor 100 Jahren ein größerer Wirtschaftsfaktor, als die Schweizer Uhr.
Natürlich – es ist schwer, die Ostschweizer über einen Kamm zu scheren, denn immerhin umfasst sie die Kantone Glarus, Schaffhausen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St. Gallen, Graubünden und Thurgau.
Wohlfühlen wird man sich als Gast überall.
Fun & Sport Ostschweiz
Viel sehen, frische Luft atmen und dabei etwas für die Fitness tun: Am besten geht das mit einer Radtour entlang des Rheins oder im weitläufigen Thurgau. Mit dem Rad – besser gesagt mit dem Velo – erreicht man die Schönheiten der Region am besten.
Denn Zeit sollte man sich nehmen, in einem Land, in dem alles angeblich ein bisschen langsamer geht. Touren gibt es viele, die kompetenten Guides dazu auch – deshalb ist das der wohl beste Tipp für den Genuss der Ostschweiz.
Weil Bewegung und Genuss immer zusammen gehören, empfiehlt sich auch eine der Kulinarik-Wanderungen in der Ferienregion Heidiland. Auf den beiden Bergen Pizol und Flumserberg gibt es vier verschiedene Routen, die den Wanderer mit Leckereien belohnen. Übrigens: Mit dem Rad geht das auch, und da dürfte eine Tour von der Vorspeise über den Hauptgang bis hin zum Dessert die Freude am Treten der Pedale nachhaltig steigern.
Winter wie Sommer ist natürlich die Bergwelt gespickt mit sportlichen Möglichkeiten. Freilich locken im Heidiland die Skipisten, doch eine Schneeschuhtour ist mehr als nur eine Alternative. Halbtagestouren gibt es so viele, dass es schwer ist, nur eine davon herauszupicken.
Wer unberührte Landschaften erkunden will, kann sich aber gerne den Jakobsbad Rundweg vornehmen. Etwa fünf Kilometer ist er lang und er kann auch von Anfängern bewältigt werden. Wer mag, fährt zum Abschluss mit der Gondel noch auf den Kronberg, oder genießt im Talrestaurant ein kräftigendes Menü.
Sehenswertes & Kultur Ostschweiz
Noch einmal zurück zu den St. Galler Spitzen: Natürlich ist dieser Wirtschaftszweig bis heute erlebbar. Wer durch die Stadt am Bodensee schlendert, trifft überall auf die Zeugnisse dieser Tradition – und es macht wirklich Spaß, sich eingehender damit zu befassen.
Wir sind in der Schweiz, also suchen wir jetzt einmal nicht nach den spektakulären Drachenflügen, oder den hochtechnisierten Erlebnisparks – die es natürlich auch gibt. Besinnen wir uns doch einmal auf das ursprüngliche, das urchige also, wie die Ostschweizer sagen würden. Wir treffen uns in der kleinen Gemeinde Affeltrangen, steigen aufs Rad und fahren Richtung Märwil. Einen guten Kilometer vom Ort entfernt treffen wir auf eine Feuerstelle. Ziel erreicht. Wir machen uns ein Feuer, packen unsere mitgebrachten Würste, Gemüse oder was immer wir grillen wollen, aus – und schon ist Urlaub. Abschalten – das ist das passende Stichwort.
Ach so, du bist auf der Suche nach Kultur. Na dann, nimm dir Zeit, denn aus der Fülle an Museen, Veranstaltungen, Konzerten und Kleinkunst wirst du nur schwer etwas aus deinem Terminkalender streichen wollen. Das gilt natürlich für St. Gallen, aber das gilt auch für die gesamte Ostschweiz, in der sich immer was rührt. Denn – ganz ehrlich – so langsam sind die Schweizer gar nicht, und wenn es um Musik, Theater und auch Literatur geht, da sind sie ganz vorne mit dabei.
Ein Spektakel der ganz anderen Art ist der Rheinfall, den man gesehen haben muss. Der größte Wasserfall Europas bei Schaffhausen ist am Besten mit dem Schiff zu erkunden – denn auf dem Weg liegen Schlösser, das weite Rheinbecken und nicht zuletzt der mächtige Felsen, an dem das Wasser 23 Meter tief herabstürzt. Wer richtig mutig ist, der setzt sich ins Kanu – näher kann man der Gewalt der Natur nicht kommen.
Die Schlösser Wörth und Lauen nimmt der Kulturbeflissene natürlich auf dieser Tour mit ins Programm – damit er zu Hause schöne Geschichten zu erzählen hat.